Israel – ein warnendes Beispiel (1. Korinther 10,1-13)

Predigt von Pastor Andy Mertin im ARCHE Lighthouse am 28.04.2012

„Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist. Darum wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle! Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu, er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt.“

1. Korinther 10, 11-13

Paulus erinnert die Gemeinde in Korinth an die Geschichte Israels, um sie vor einem leichtfertigen Lebensstil zu warnen und ihnen damit ihr eigenes Fehlverhalten vor Augen zu führen. Die Geschichte Israels ist auch unsere Geschichte und so sollten wir genau hinschauen und davon lernen. 

Israel – von Gott erwählt

Menschen suchen nach einem Beweis der Existenz Gottes und der Wahrheit der Bibel, Gottes Wort. Gerne wird argumentiert, dass doch nur einfache Menschen das Buch der Bücher aufgeschrieben haben, welches ohnehin voller Widersprüche ist und ansonsten eine nette Ansammlung von Mythen und Sagen ist. Ein alter Mann antwortete auf solch ähnliche Fragen dem Zar von Russland: „Aber schauen Sie sich doch mal die Geschichte der Juden an, daran erkennen Sie das alles wahr ist.“ In der Tat kann man anhand des Volkes Israel den Schriften und damit auch den Vorhersagen der Bibel sehr gut auf den Grund gehen. Auch wenn Israel wird hier von Paulus als ein warnendes Beispiel uns vor Augen gestellt wird, dürfen wir nicht vergessen, dass es in Gottes Heilsplan eine besondere Rolle gespielt hat und auch wieder spielen wird – wir kommen später dazu. Gott hat sich ganz bewusst keine der großen Nationen und Hochkulturen, sondern das kleine unscheinbare Israel, das Geringste unter den Völkern (5Mose 7,7) auserwählt, um mit ihm Geschichte zu schreiben: „Denn du bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, dass du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind.“ (5Mose 7, 6-8) Warum dies so ist und andere Völker hingegen untergehen und regelrecht vernichtet werden, bleibt Gottes Souveränität überlassen. Doch gehen wir einmal im Eiltempo durch die Geschichte Israels, die uns in der Bibel übermittelt ist:

– (1Mose 12, 1-3) Gott verheißt einem Mann aus Ur in Chaldäa, namens Abram eine große Nation, nach seinem Segen. Er soll in ein Land gehen, welches Gott für ihn bzw. das Volk bestimmt hat. Dieses Volk bezeichnet Gott als seinen Augapfel (Sacharja 2,12).

– (1. Mose 32, 27-29) Abrahams Sohn Isaak bekommt einen Sohn Jakob, der von Gott den Namen ISRAEL erhält, was „Gotteskämpfer“ heißt. Das neu entstehende Volk hat seinen Namen! In der Folge bilden sich durch die 12 Söhne Jakobs die Stämme Israels (1. Mose 49). Im Übrigen hat Abraham aber auch noch den Sohn von seiner Magd, den Ismael, der ebenso von Gott die Verheißung und Segen für ein großes Volk erhält, mit dem Gott jedoch keinen Bund schließt. Damit nahm der Konflikt zwischen Arabern (Nachkommen Ismaels) und Israelis seinen Lauf.

– (Josua 1, 3-4) Hier und in anderen Bibelstellen wird der Umfang des von Gott verheißenen Landes für Israel beschrieben. Vom Libanon bis zum Sinai und vom Mittelmeer bis an den Euphrat.

– Dann folgt die Sklaverei in Ägypten mit dem Auszug und der Durchquerung des Schilfmeeres und der 40 jährigen Wanderung unter der Führung von Mose durch die Wüste mit all den Höhen und Tiefen, wo wir noch genauer drauf zu sprechen kommen. Dann sind da die 10 Gebote und der Bund mit Gott bis hin zur Einnahme des von Gott verheißenen Landes. Richter und Könige lösen sich in der Führung des Volkes ab, wobei David und Salomo sicherlich besonders hervorstechen, denn unter ihrer Regentschaft kommt Israel zu einer besonderen Blüte.

– (5. Mose 28,64 ff, Hosea 9,17) Und dann haben wir da aber auch das dunkelste Kapitel in der Geschichte Israels. Aufgrund des Ungehorsams des Volkes bringen Gerichte Gottes die Zerstörung des Staates Israel und die Zerstreuung der Juden in alle Teile der Welt (Diaspora), wo sie immer wieder furchtbarste Verfolgungen (Pogrome) erleiden. Verschiedene Propheten und Jesus (Matthäus 24) selber prophezeien den furchtbaren Niedergang Israels, wie auch die Zerstörung Jerusalems, die dann durch die Römer 70 n. Chr. radikal vollzogen wurde und von dem jüdisch-römischen Geschichtsschreiber Josephus Flavius so erschütternd beschrieben wurde. Annähernd 2000 Jahre gab es keinen jüdischen Staat auf der Erde. Palästina stand in der Folge unter verschiedenen Fremdherrschaften.

– (Hesekiel 37) Hier und auch an anderer Stelle wird jedoch von Propheten die Rückführung der Juden aus aller Welt verheißen. Dieses gewaltige Wunder vollzieht sich mit Beginn des Zionismus unter Theodor Herzl am Ende des 19. Jahrhunderts. Parallel geschieht ein weiteres Wunder, die Wiedereinführung einer verlorenen Sprache, der hebräischen Muttersprache. Des Weiteren beginnt man mit der Wiederurbarmachung des verödeten Landes. Doch das für alle Welt eigentlich Unfassbare geschieht am 14.05.1948 nach einer dramatischen Abstimmung bei den Vereinten Nationen – die Neugründung eines jüdischen Staates.

– In der Folge steht Israel mehrmals in Kriegen mit dem Rücken zur Wand, weil eine gewaltige Übermacht von arabischen Feinden ihnen gegenüber steht. Und wie zu Zeiten der Bibel erlebt Israel Wunder Gottes und kann sich behaupten.

Am Beispiel Israel sieht man wie präzise Gottes Wort eintrifft. Unser Gott ist ein lebendiger Gott und was er sich vornimmt, das geschieht. Sein Plan mit einem von ihm auserwählten Volk führt wohl durch manche verschlungenen Wege, die wir manchmal nicht nachvollziehen können und doch verfolgt unser Herr einen Plan, den niemand aufhalten kann. Was Gott beschlossen hat, geschieht, da werden auch die Feinde Israels nichts daran ändern können! 

Israel – ein Segen für die Nationen

Israel ist nicht nur ein warnendes Beispiel, sondern auch ein großer Segen für uns. Als Christen haben wir für Israel deshalb eine besondere Verantwortung und als Deutsche aufgrund unserer Vergangenheit sowieso und sollen für den Frieden in Jerusalem und Israel beten und uns dafür einsetzen und Israel segnen. Gott sagt: „Ich will segnen, die dich segnen und verfluchen, die dich verfluchen.“ (1Mose 12,3) .

Israel ist das Land der Bibel, die Heimat von Jesus und ist das Volk, aus dem wir als Christen letztlich hervorgehen. Denn in Römer 11 erklärt Paulus am Bild eines Ölbaums, dass wir Christen als „wilde Zweige“ entgegen der Natur in den edlen Ölbaum, das von Gott auserwählte Volk, eingepfropft wurden (Römer 11,17) anstatt der „Zweige Israels“, die aufgrund des Ungehorsams und Unglaubens (Römer 11,20) heraus gebrochen worden waren. Der Ungehorsam Israels und damit das Gericht Gottes mit dem „Herausbrechen der Zweige“, soll auch uns eine Warnung sein, denn wenn Gott Israel nicht verschonte, warum sollte er uns verschonen (Römer 11,20)? Letztlich ist uns, als Menschen aus den Heidenvölkern eine unwahrscheinliche Gnade widerfahren, weil Israel versagt hat, denn ursprünglich galt das Heil nur Israel. Aber Israel hatte den Messias, hatte Jesus nicht aufgenommen, sondern abgelehnt und letztlich am Kreuz durch die Römer hinrichten lassen. Die Bibel sagt: „Jesus kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen nicht auf.“ (Johannes 1,11) Dies hat in dunklen Kapiteln der Kirchengeschichte, nicht zuletzt auch bei Martin Luther leider immer wieder für tragische Fehlinterpretationen und damit zu Verfolgungen der Juden geführt. Dabei hat das tragische Versagen Israels doch letztlich zum Segen für uns Heiden geführt, denn durch das Versagen, den Fall Israels wurde das Heil uns, den Heiden zuteil, damit Israel durch das Heil der Heiden zum Nacheifern angereizt wird (Römer 11,11).

Gerade Paulus war es dann, der als Apostel der Heiden, „uns“ das Evangelium gebracht hat. Erinnern wir uns an Lydia, die erste Christin in Europa. Das Versagen Israels gibt uns aber auch kein Recht auf Juden bzw. auf Israel herabzublicken, denn wenn es von Gott aufgrund seines Gerichtes quasi beiseite genommen wurde und jetzt schon über 2000 Jahre geistlich blind ist, so ist Israel dennoch nicht verstoßen oder verworfen (Römer 11,1 +18ff), denn ein Überrest, der wie zur Zeit Elias vorhanden ist, wird gerettet werden. Die Puritaner waren diesbezüglich in einer freudigen Erwartung und saugten begierig alle Neuigkeiten über alle Vorkommnisse in Israel bzw. Palästina auf und hielten Ausschau nach einer großen geistlichen Erweckung in Israel. Auch Paulus hatte diese Hoffnung und schürt die Erwartungen indem er sagt: „Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wie viel mehr ihre völlige Wiederherstellung.“ (Römer 11,12) So wie Paulus und die Puritaner und Millionen anderer Gläubiger dürfen auch wir hoffen und glauben, dass unser Gott noch einmal eine besondere Zeit der Gnade für Israel bereit hält und mit Israel Geschichte schreiben wird. Die heraus gebrochenen Zweige werden wieder in den Ölbaum eingepfropft werden. Paulus erklärt: „Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet – dass Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist, und so ganz Israel gerettet wird, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeit von Jakob abwenden und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.“ (Römer 11,25-27) Was nun „ganz Israel“ oder ein „Überrest“ letztlich im Detail bedeutet sollten wir jedoch Gott überlassen, auf jeden Fall können wir von einer großen Erweckung ausgehen, die zum Segen für die ganze Welt sein wird.

Wenn das kein Grund ist für die Rettung Israels zu beten! Nun gibt es aber auch liebe Christen, die eine Unterstützung für Israel missverstehen und das Land und die Menschen regelrecht verglorifizieren bzw. vergöttern und damit alles Gutheißen, was dort geschieht. Wenn z.B. Christen jeden Israeli quasi zum Heiligen erklären und erklären, dass der Staat Israel quasi keine Fehler macht und sowieso nur die Araber die bösen sind, dann läuft da was grundlegend falsch. Das geht soweit, dass man bisweilen sogar der Meinung ist, dass es für Juden einen separaten Heilsweg gibt und sie gerettet werden, nur weil in ihren Adern jüdisches Blut fließt. Aus den Berichten der Bibel sehen wir, wie stolz Juden auf ihre Abstammung waren und sich für etwas ganz besonderes hielten und sicher waren, dass sie dadurch im Himmel sein würden. Nein, Israel und die Juden, waren weder zurzeit Jesu, noch sind sie heute etwas Besonderes. Alle Menschen sind gleichermaßen Sünder und damit verloren. Paulus stellt das in Römer 2 und dann auch in Kapitel 3 klar und macht deutlich, worauf es letztlich wirklich ankommt: „Denn nicht der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung geschieht am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“ (Römer 2,28-29) Zu Gottes Volk gehören wir nicht aufgrund von Leistung, Werken, dem Halten von Gesetzen, auch nicht aufgrund der Abstammung, auch nicht der Jüdischen, sondern gerettet werden wir nur aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus!

Israel – ein Spiegel für unser Leben

Wenn wir uns die Geschichte von Israel anschauen, dann ist es, als blickten wir in einen „geistlichen Spiegel“ und bekommen durch die Sünde Israels unsere Unzulänglichkeiten vor Augen gestellt. Für die Korinther, die in allerlei Sünden verstrickt waren, war es ein sehr ernstes Wort der Warnung. Israel war mal gehorsam und folgte Gott und erlebte Seinen Segen. In unserem gesamten Abschnitt (1Korinther 10,1-13) wird dabei Israels wundersamer Durchzug durch das Schilfmeer unter der Leitung von Mose mit der Taufe gleichgesetzt. So wie wir, bzw. die Gläubigen in Korinth, mit Christus in der Taufe eins sind, so war es Israel bei diesem dramatischen Erlebnis mit Mose. Sie verließen die Sklaverei in Ägypten, so wie wir das Leben der Sünde hinter uns lassen. Aber nicht nur das wird hier als ein besonderer Segen herausgestellt, sondern besonders auch die Begegnung des Volkes mit dem ewigen Christus, der selbstverständlich auch bereits zurzeit des Alten Testaments unter ihnen war, in dem er als „der Fels“ letztlich auch ihren geistlichen Durst stillte und mit „Manna“ nicht nur ihren physischen, sondern auch ihren geistlichen Hunger stillte. Trotz all der Segnungen gab es dann aber auch große Schattenseiten. Paulus erinnert hier explizit an 5 grobe Verfehlungen Israels, die eine entsprechende Reaktion Gottes hervorriefen und uns zur Warnung dienen sollen: „Aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; sie wurden nämlich in der Wüste niedergestreckt.“ (1Korinther 10,5)

 1) Lust und Gier

Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns geschehen, damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren.“ (1Korinther 10,6)

Israel hatte ein besonderes Privileg durch die Bewahrung und Versorgung Gottes. Aber das Volk war immer wieder unzufrieden mit dem was Gott ihnen gab und wurde an dieser Stelle gierig nach Fleisch und wollte kein Manna mehr haben. „Und das hergelaufene Gesindel in ihrer Mitte war sehr lüstern geworden, und auch die Kinder Israel fingen wieder an zu weinen und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben?“ (4Mose 11,4) Gott gab ihnen dann zwar durch ein Wunder Tausende von Wachteln, strafte aber auch das Volk durch eine Plage als Reaktion auf das Murren, so dass viele Menschen starben. Es begann schon im Garten Eden, als die Schlange Eva verführte und Eva sah, dass der verbotene Baum eine Lust für ihre Augen war und dann nahm sie die Frucht (1Mose 3,6). In Jakobus 1,14-15 lesen wir, dass jeder einzelne von der Lust gereizt und gelockt wird und wenn diese empfangen hat, dann gebiert sie die Sünde. Jeder von uns hat da andere Bereiche, wo er anfällig ist und er von der Lust versucht wird und nicht selten hat es mit Unzucht zu tun, wenn ich z.B. nur an den Bereich der Pornografie denke. Israel soll uns im jeden Fall eine große Warnung sein.

 2) Götzendienst

Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen wie geschrieben steht: „Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um sich zu vergnügen.“ (1Korinther 10,7) Als Mose nicht rechtzeitig von einer Begegnung mit Gott vom Berg zurückkam, fertigte sich das Volk selbst einen Gott an. Sie gossen sich ein goldenes Kalb, das sie dann als Gott verehrten, Götzendienst betrieben und ein rauschendes Fest feierten und damit Gott herausforderten. „Da standen sie am Morgen früh auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer; darnach setzte sich das Volk nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu spielen (2Mose 32,6) Götzendienst ist etwas sehr Übles und zählt zu den schlimmsten Sünden. Wir haben heute zwar kein goldenes Kalb, aber viele andere Dinge, die wir anstelle Gott verehren und „anbeten“. Da ist der Materialismus, andere Menschen, Ehre und Ruhm etc. Sitzt Gott auf dem Thron deines Lebens, oder nehmen andere Dinge diesen Platz ein, oder sitzt du selbst darauf, weil du dich selbst und Vergnügen suchst?

Gott hat nichts gegen normales Feiern, sein erstes Wunder tat Jesus auf der Hochzeit zu Kana und verwandelte Wasser in Wein. Aber Jesus ist mit Sicherheit nicht dabei, wenn du ihn ausklammerst und der Sünde folgst, dich gehen lässt und dein Vergnügen, dein Glück und Erfüllung bei Partys und in Clubs suchst. Wer so lebt, der ist kein echter Christ! Du lebst gefährlich, wie der verlorene Sohn und hast die Prioritäten vertauscht. Wir hatten vor einiger Zeit ein großes Treffen der Hamburger Pastoren von Gemeinsam für Hamburg und tauschten da auch über unsere Sorgen aus, dass christliche Jugendliche zwar in den Gottesdienst oder Jugendabend gehen, dann aber auch immer öfter nur noch „Party“ machen wollen und an Orten abhängen, wo sie eigentlich nicht sein sollten. Es schmerzt mich und Gott sicher noch viel mehr, wenn Seine Kinder sich auf solche Abwege begeben. Da ist bisweilen schon eine bedenkliche Entwicklung und wir sollten dem unbedingt entgegenwirken und stattdessen den Weg der Heiligung mit noch mehr Hingabe verfolgen. Gott schaute dem Treiben Israels nicht tatenlos zu und wird es auch bei uns nicht tun.

 3) Unzucht

Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie etliche von ihnen Unzucht trieben und es fielen an einem Tag 23.000.“ (1Korinther 10,8) Es gab während der Wanderung ins verheißene Land eine Phase, da ließen sich viele Israeliten mit dem Volk der Moabiter ein, trieben Unzucht und hängten sich an deren Gott Baal-Peor. Nicht nur das Gottes Volk sich mit einem heidnischen götzendienerischen Volk quasi befreundete und damit auch ihre Götzen anbeteten, sondern das sie auch noch eine Stufe weitergingen und Unzucht betrieben. Gottes Zorn ergrimmte über Israel, heißt es und der Priester Pinehas, einer der Enkelsöhne Aarons griff letztlich ein und widersetzte sich dem Treiben. Er durchbohrte mit dem Speer ein besonders provokantes Pärchen, welches er auf frischer Tat ertappte und die Plage und das Gericht Gottes, an dem 23.000 Menschen starben hörte damit schlagartig auf. (4Mose 25) Diese Thematik geht uns gerade auch als Jugendliche an. Gott will nicht, dass wir mit Ungläubigen eine Beziehung eingehen, sondern wir sollen uns als Gläubige vielmehr absondern. Licht und Finsternis gehören nicht zusammen (2Korinther 6,14-18). Über das Thema Unzucht haben wir in letzter Zeit auch schon öfter gesprochen und keinem dürfte entgangen sein, dass Gott Sexualität für die Ehe vorgesehen hat, nicht um uns zu ärgern, sondern um uns zu schützen und uns zu segnen. Wer hier aber meint, Gottes Gebote ignorieren zu können, der weiß nicht was er tut. Das Beispiel Israel soll uns eine ernste Warnung sein!

 4) Rebellion

Lasst uns auch nicht Christus versuchen, so wie auch etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden.“ (1Korinther 10,9) Israel begehrte gegen Gott auf, zeigte sich unzufrieden und murrte wieder einmal und meckerte über das Essen und wollte wieder einmal zurück nach Ägypten. Als Strafe sandte Gott tödliche Giftschlangen in das Lager Israels und alle die gebissen wurden starben. Erst als Mose auf Anweisung Gottes eine bronzene Schlangenskulptur anfertigen und aufrichten ließ, wurden alle, die auf diese Schlange sahen, gerettet (4Mose 21). Dies ist eine sehr bekannte Geschichte und Jesus selbst nutzt sie als Bild für seinen eigenen Kreuzestod. Wir alle haben gegen Gott gesündigt, haben ihn herausgefordert und versucht. Unsere Rebellion, unsere Sünde ist wie das Gift der Giftschlangen und zerstört uns. Wir können uns nicht selbst retten, nur der Blick auf Jesus, auf das Kreuz, d.h. der Glaube an Jesus und sein Werk am Kreuz rettet und befreit uns von der Sünde.

5) Unglaube

Murrt auch nicht, so wie auch etliche von ihnen murrten und durch den Verderber umgebracht wurden.“ (1Korinther 10,10) Israel war durch ein Wunder von Gott aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt worden, aber es murrte und rebellierte gegen ihre Leiter Mose und Aaron, weil sie nach den ängstlichen Meldungen der ersten Kundschafter lieber in Ägypten bleiben wollten, anstelle sich den Herausforderungen des verheißenen Landes zu stellen und einfach nur Gott zu vertrauen. Gott antwortete daraufhin: „Eure Leichname sollen in dieser Wüste zerfallen, und alle eure Gemusterten, die ganze Zahl, von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt, keiner von euch soll in das Land kommen…außer Kaleb und Josua… (4Mose 14,29-30; Hebräer 11,17) Die negativen Kundschafter, die Gottes Plan in Verruf brachten, starben an einer Plage. Unglaube ist die größte Sünde und auch wir tappen immer wieder hinein in dem wir Gott nicht unser Vertrauen schenken und statt dessen Zweifeln, oder auf uns selbst vertrauen und die Folge davon ist Undankbarkeit und Unzufriedenheit. Ohne echten Glauben an Jesus Christus und an das was er für uns am Kreuz getan hat, werden wir nicht das Ziel erreichen und nicht in das „verheißene Land“ kommen. Israel wurde in den 40 Jahren der Wanderung in der Wüste bitter dafür bestraft und nur die nächste Generation durfte in das verheißene Land einziehen. Die entscheidende Frage ist, ob wir wirklich zu Jesus gehören, oder sind wir nur Mitläufer, die zwar viel an Segen mitbekommen haben, aber letztlich nicht in das „gelobte Land“ einziehen dürfen und Jesus zu ihnen sagt: „Ich habe euch nie gekannt, hinweg mit euch ihr Übeltäter.“ (Matthäus 7,21)

Israel hat große Sünden begangen und dafür die gerechte Strafe erhalten. Ist uns das eine Warnung, oder lässt uns das gleichgültig? Paulus mahnt nicht nur die Korinther, sondern auch uns auf Schärfste, dass wir das alles nicht lässig nehmen sollen, sondern uns bewusst sein müssen, dass man so schnell versagen und fallen kann. Er sagt: „Darum wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle! Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen.“ Wir dürfen uns nicht überschätzen, hochmütig und stolz werden, denn wo das geschehen ist, da ist auch manch einer schon tief gefallen. An den Beispielen von Israel haben wir gesehen, wie schnell sich Segen in Fluch umkehren kann und Menschen, die doch so viel Gnade und Segen erfahren haben, plötzlich Gottes Liebe mit Füßen treten und sich gegen Ihn stellen.

Vielleicht macht uns dass Angst, denn wer kann schon für sich seine Hand ins Feuer legen? Versuchungen und Herausforderungen aller Art gehören zum Leben der Nachfolge dazu – Martin Luther nannte sie bezeichnender Weise „Reifeprüfungen“ seines Lebens. So wie ein Baum Sturm und Regen braucht, damit sich seine Wurzeln tief eingraben und er stabil wird, so brauchen auch Christen manchen „Sturm“ in ihrem Leben, der aber letztlich stark macht und den Charakter zum Guten formt. Als Kinder Gottes sind wir jedoch niemals der Willkür des Teufels ausgesetzt, denn dieser kann uns nur versuchen, wenn das auch im Plan Gottes für unser Leben ist. Satan ist ein besiegter Feind, der wie Luther es ausdrückte, wie ein Hund an der Kette Gottes hängt und nur soviel Macht bekommt, wie Gott sie ihm zugesteht. Gott selbst versucht uns nicht (Jakobus 1,13), aber Er kann uns in Versuchung führen, wie es auch im Vaterunser heißt (Matthäus 6,13). Erst als Gott Satan erlaubte, Hiob in einem gewissen Umfang zu attackieren, war der Versucher in der Lage, seine Angriffe auszuführen (Hiob 1 +2). Aber als Trost dürfen wir bei all dieser ernsten Thematik auch wissen: „Gott aber ist treu, er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt.“ Wenn wir wirklich zu Jesus gehören und neues Leben aus Gott haben, dann haben wir automatisch den Wunsch und die Sehnsucht heilig und rein zu leben und das Böse zu hassen. Das ist unsere Verantwortung als echte Christen, aber dürfen dabei gleichzeitig auch wissen, dass, wenn wir wirklich zu Gott gehören, unser HERR selbst in Kraft in uns wirkt und das Wollen und Vollbringen schenkt und uns letztlich sicher ans Ziel bringt. Und da wo wir versagt haben und in Sünde gefallen sind, da dürfen wir zu Jesus an das Kreuz kommen und all unseren Müll abladen und um Vergebung unserer Schuld bitten. Wir wollen nicht wie die Israeliten enden, die Gottes Gebote ignoriert haben und eigene Wege gegangen sind und letztlich das Ziel nicht erreichten und in der Wüste starben. Nein, wir wollen Gott gehorsam sein und wenn wir wirklich Gottes Kinder sind, dann werden wir das von Gott „verheißene Land“, den Himmel erreichen. Ist dir das Versagen Israels eine Warnung? Dann lebe entschieden und kompromisslos für Jesus und folge ihm!       

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